Neues Projekt steht in den Startlöchern

Donaumoos-Zweckverband plant im Areal „In den Flecken“ – Finanzielles Rekordjahr in 2024

 

Mehr Moorschutz, mehr Forschung und mehr Dialog – das ist das Ziel der Verbandsversammlung des Donaumoos-Zweckverbands. Bei der jüngsten Sitzung ging es unter anderem um ein neues Moorschutzprojekt, um den aktuellen Stand der Wertschöpfungsprojekte sowie um die künftige Rolle des Fachbeirats. Und auch das Geld war ein Thema.

 

Letzteres stand konkret über die Jahresrechnung für das vergangene Jahr auf der Tagesordnung. Diese umfasst ein Volumen von insgesamt knapp 4,5 Millionen Euro, was laut Geschäftsführer Michael Hafner einen Rekordwert für den Zweckverband darstellt. Vor allem der Grunderwerb mit 2,7 Millionen Euro schlug hier zu Buche. Im Detail hat der Verband 40 Hektar für den Moorschutz oder als Tauschflächen erworben. Ein Niveau, das freilich nicht dauerhaft so hoch zu halten sei, so Hafner.

 

Positive Nachrichten bekam das Gremium in Bezug auf den Moorschutz im Gebiet „In den Flecken“, das sich nördlich des Erlengrabens und unweit des Ehekirchener Ortsteils Nähermittenhausen befindet und das nun erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Hier plant der Zweckverband laut Projektmanager Jan Rauschenberger die Vernässung von rund 13 Hektar, die eine Moormächtigkeit von stellenweise mehr als vier Metern aufweisen. Ein ideales Areal, fand auch Landrat Peter von der Grün. Vier bis fünf Staupositionen sollen die Anhebung des Grundwasserstands sicherstellen, außerdem erfolgt stellenweise die Einleitung von Grabenwasser in die Fläche. Schon jetzt ist der gesamte Bereich als Grünland genutzt, überwiegend extensiv, und obendrein FFH- und Wiesenbrütergebiet. Sollten die aktuell laufenden Prüfungen des Naturschutzes sowie die Modellierung des Wasserwirtschaftsamts Ingolstadt gut verlaufen, geht Rauschenberger von einem raschen Start der Maßnahme aus. Der Zweckverband will dabei auf eine Form von Stahlwehren setzen, die im Donaumoos bisher noch nicht im Einsatz sind. In Kombination mit Brettern, ließe sich hier der Wasserstand im Graben sehr genau einstellen. Landrat von der Grün bewertete das Vorhaben, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Moorschutzgebiet Baierner Flecken befindet, ebenso wie die Mitglieder des Gremiums als „schönen und wichtigen Baustein für das Donaumoos“. Nächster Schritt soll nun der konkrete Antrag zur Umsetzung sein.

 

Deutlich weiter ist der Donaumoos-Zweckverband in Zusammenarbeit mit seinen Industriepartnern beim Projekt „ProMoFa“, das nach eineinhalb Jahren kurz vor dem Abschluss steht. Läuft alles nach Plan, werden alle Ziele erreicht, wie Projektleiter Raphael Burkhardtsmayer dem Gremium erklärte. Auch die Kosten bleiben im veranschlagten Rahmen. Und die Ergebnisse können sich allemal sehen lassen, wie diverse Papier- und Kartonproduktionen bereits unter Beweis gestellt haben. Das gesamte Ergebnis, allen voran auch die Ergebnisse einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, wird der Öffentlichkeit zum Abschluss des Projekts am 23. Juni ab 10 Uhr im Landratsamt in Neuburg präsentiert.

 

Noch bis Ende des Jahres läuft unterdessen das Projekt „MoorMotive“, bei dem es derzeit um die Validierung der zum Teil aus Paludikulturen bestehenden Leichtbauteile für die Automobilindustrie geht. Hier erfolgt laut Projektbetreuerin Anita Walter momentan eine Nachjustierung, um den Geruchstest zu bestehen. Beim ersten Mal waren die Teile durchgefallen, weshalb nun mineralische Geruchsminderer zum Einsatz kommen. Ebenfalls nachjustiert hat der Zweckverband beim Antrag für eine Moorbodenschutzmanager-Stelle, der nun neu eingereicht worden ist. Und schließlich erhoffen sich die Verantwortlichen nach einer Absage für ein geplantes Moor-Technik-Projekt zur Entwicklung einer angepassten Erntetechnik mehr Erfolgsaussichten über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, kurz ANK.

 

Zum Abschluss des öffentlichen Teils der Tagesordnung ging es noch um den Fachbeirat und dessen Rollen. Auf Antrag der Interessensgemeinschaft „Unser Donaumoos“ sprach sich das gesamte Gremium dafür aus, dass die im Fachbeirat zusammengefassten Vertreter der Behörden und Verbände künftig wieder ohne Verbandsräte tagen sollen. Im Schnitt sollen die Treffen zweimal pro Jahr stattfinden.