Entwicklungskonzept

Entwicklungskonzept Donaumoos

Die fachlichen Ziele des im Jahr 2000 erstellten Entwicklungskonzepts wurden aus dem Landesentwicklungsprogramm, dem Regionalplan und den Flächennutzungsplänen der Gemeinden abgeleitet. Zusätzlich flossen Informationen aus dem Landschaftsentwicklungkonzept, dem Arten- und Biotopschutzprogramm, der Auswertung des Jahrhunderthochwassers von 1994, der Höhenvermessung von 1994, dem Gesamtökologischen Gutachten von 1989 sowie den Positionen der Fach- und Verbandsvertreter ein. Für die Umsetzung der Ziele ist ein Zeithorizont bis 2030 vorgesehen, wobei zu gegebener Zeit eine Überprüfung und gegebenenfalls Fortschreibung des Entwicklungskonzepts erfolgen sollte – was die Verbandsversammlung im Jahr 2021 auch angestoßen hat.


Bei der Umsetzung des Entwicklungskonzepts wird großer Wert auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Betroffenen gelegt. Bei den raumbedeutsamen Projekten sollen die Erfahrungen der Bewirtschafter und Bewohner ebenso in die Projekte eingehen, wie diejenigen der Fachbehörden und Verbände. Nur gemeinsam erarbeitete Problemlösungen sind dauerhaft tragfähig.

Detailinformationen finden Sie im Download-Bereich

Einzelziele

Wasserwirtschaft


• Optimieren des Grundwasserflurabstands für den Torfschutz und die landwirtschaftlichen Zielnutzungen


• Schaffung von Hochwasserrückhalteraum mit einem Volumen  von 6,5 Millionen Kubikmetern (entsprechend der Überflutungsmenge des Jahrhunderthochwassers von 1994)


• Erhalt der Entwässerbarkeit des Donaumooses


Landwirtschaft


• Sicherung einer nachhaltigen Entwicklungsperspektive für die landwirtschaftlichen Betriebe


• Erhalt der natürlichen Produktionsgrundlagen


Landschaftsökologie, Arten- und Biotopschutz


• Erhalt des Torfkörpers in Bereichen mit mehr als einem Meter Mächtigkeit


• Moorrenaturierung der Bereiche mit einer Torfmächtigkeit von mehr als vier Metern ohne weitere landwirtschaftliche Nutzung


• Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen für besonders schützenswerte Arten wie wiesenbrütende Vogelarten, Bachmuschel oder niedermoortypische Libellenarten


Siedlung


• Erhalt der historisch gewachsenen, bandartigen

   Siedlungsformen in ihrer Charakteristik



Funktionsräume  


Da die Teilziele des Leitbildes nicht gleichzeitig auf ein und derselben Fläche umgesetzt werden können, wurden sogenannte Funktionsräume definiert, für die in Abhängigkeit von ihrer Nutzbarkeit beziehungsweise ihren wasserwirtschaftlichen und landschaftsökologischen Erfordernissen bestimmte Ziele festgeschrieben wurden. Die entsprechenden Funktionsräume sind auf der folgenden Karte dargestellt:


Übersicht Funktionsräume


Siedlung

Die historisch gewachsenen, bandartigen Siedlungsformen sollen ihre Charakteristik behalten.


Hochwasserschutz

Vor allem am Rand des Donaumooses sind 53 dezentrale Hochwasserrückhalteflächen für 10-, 20-, 50- und 100-jährliche Hochwasserereignisse vorgesehen. In diesen Rückhalteräumen sollen bis zu 6,5 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden, um den Hochwasserschutz für die Siedlungen im Donaumoos und für die weiteren Unterlieger zu gewährleisten sowie um großflächige und lang andauernde Überflutungen landwirtschaftlicher Nutzflächen zu verhindern. Derzeit hat die Umsetzung keine Priorität.


Intensive, standortgerechte landwirtschaftliche Nutzung 

Dieser Funktionsraum umfasst die Randlagen des Donaumooses, in denen der Torfkörper bereits weitgehend mineralisiert ist. Durch die Vererdung des Oberbodens ist die Wasserhaltekapazität dort mittlerweile so gering, dass die Flächen für die Wasserrückhaltefunktion des Torfkörpers im Donaumoos insgesamt keine Rolle mehr spielen. Diese Flächen sollen nach guter landwirtschaftlicher Praxis bewirtschaftet werden.


Niedermoorschonende landwirtschaftliche Nutzung

Im Zentral-Donaumoos befindet sich der Funktionsraum der niedermoorschonenden landwirtschaftlichen Nutzung. Hier wird versucht, einen Kompromiss zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Torferhalt zu erzielen. Mit angepassten Grundwasserständen soll hier der Torfkörper bestmöglich geschützt und gleichzeitig die landwirtschaftliche Nutzung gewährleistet werden.  


Extensive landwirtschaftliche Nutzung

In und um die amtlichen Wiesenbrüterkulissen soll die landwirtschaftliche Nutzung mit den Vorstellungen des Naturschutzes in Einklang gebracht werden. Der Grünlandanteil soll deutlich erhöht werden. In Teilbereichen ist ein Ackeranteil bis 30 Prozent möglich, in den für den Artenschutz wichtigsten Gebieten wird eine möglichst vollständige und extensive Grünlandnutzung angestrebt. Unter Grünland ist ein deutlich höherer Grundwasserstand realisierbar als unter Äckern.


Moorerhalt/-renaturierung

Im südlichen und westlichen Teil des Donaumooses sind teilweise noch Torfmächtigkeiten von mehr als vier Metern vorhanden. In diesen Bereichen soll der natürliche Wasserstand wiederhergestellt und der Torfkörper erhalten werden. Eine landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen nach der Renaturierung ist aufgrund der vollständigen Wassersättigung kaum möglich, weshalb diese Bereiche aus der Nutzung genommen werden sollen.


Pufferzonen der Moorrenaturierungsbereiche

Um die landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld der Renaturierungsbereiche nicht zu beeinträchtigen, werden Pufferstreifen eingerichtet. Sie sollen mit Abfanggräben abgegrenzt werden, sodass eine Vernässung angrenzender Flächen verhindert wird. Dieser Funktionsraum leistet zudem einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung und Entwicklung der Wiesenbrüterpopulationen

Karten zum Entwicklungskonzept:

Share by: