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Trockenheit lässt Pegelstände in den Donaumoos-Gräben massiv sinken 

 

Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen ohne nennenswerte Niederschläge wirkt sich auch auf die Gräben und Fließgewässer im Donaumoos aus. Das hat eine Datenerhebung des Donaumoos-Zweckverbands ergeben. Diese offenbarte vor allem im nordwestlichen Bereich des Naturraums eine dramatische Entwicklung. Doch auch im restlichen Donaumoos sind viele Gräben trockengefallen. 

 

Eine Woche lang haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zweckverbands insgesamt 52 neuralgische Stellen im gesamten Donaumoos unter die Lupe genommen – von der Schorner Röste bis zur B13 bei Reichertshofen, von Berg im Gau bis Rohrenfels. Herausgekommen ist ein durchaus differenziertes Bild mit einigen Gräben, die trotz der langen Dürre noch Wasser führen, aber auch mit vielen staubtrockenen Bereichen.

 

Vor allem im Gemeindebereich von Karlskron und im Zentralmoos bei Karlshuld sind die meisten Gewässer seit Wochen versiegt. Eine Entwicklung, die nicht unbedingt überrascht. Anders sieht es hingegen in den südlichen Randbereichen des Niedermoores aus. Dort, wo normalerweise das Grundwasser aus dem Hügelland ins Donaubecken strömt, sind ebenfalls einige Gräben komplett trocken. Beispielsweise im Geländergraben bei Brunnen und im Mittelgraben bei Pöttmes fanden die Mitarbeiter des Zweckverbands kein Wasser mehr. Das gilt auch für den Zeller Kanal, der nordwestlich von Kehrhof noch nass ist, dann aber trockenfällt. Im Adelshausener Bach und im Lohgraben bei Schönesberg war der Untergrund zumindest noch feucht.

 

Viele größere Gräben führen unterdessen nach wie vor Wasser – wenn auch deutlich weniger als normalerweise, was zahlreiche Anwohner im Gespräch mit den Verbandsmitarbeitern bestätigten. Vor allem bei Ehekirchen, bei Langenmosen und im Bereich der Schorner Röste sind die kilometerlangen Trassen nass. Dazu zählen unter anderem der Dinkelshausener und der Langenmosener Arrondierungskanal, der Scheidegraben und der Erlengraben.

 

Die relativ einfach gehaltene Erhebung, die ohne komplizierte Messtechnik stattgefunden hat, ist angesichts der momentanen Trockenheit natürlich nicht repräsentativ. Sie dient dem Donaumoos-Zweckverband und dem Donaumoos-Team allerdings als gute Grundlage für weitere Planungen. Immerhin lässt sich auf diese Weise belegen, welche Gräben selbst bei einer solchen Dürre noch Wasser führen – was für mögliche Moorschutzmaßnahmen in Zukunft von großer Bedeutung sein wird. Daher haben die Mitarbeiter explizit auch solche Stellen unter die Lupe genommen, wo Projekte derzeit aus hydrologischer Sicht am ehesten möglich erscheinen.

 

Darüber hinaus soll diese erste Grabensichtung definitiv nicht die letzte gewesen sein. In regelmäßigen Abständen wollen Zweckverband und Team nun weitere Daten einholen. Dabei soll es nicht nur um Trockenphasen gehen; auch in regenreichen Wochen im Frühjahr ist eine Erfassung der Wasserstände vorgesehe

Zwei von 52 Messstellen: Während der Scheidegraben bei Schorn (oben) trotz der anhaltenden Trockenheit Wasser führt, ist der Geländergraben bei Brunnen staubtrocken.

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