Archiv Berichte 26

Alles fertig: In der Moorschutzkulisse am Baierner Flecken sind alle Stauwehre eingebaut. Der Anstau in den dortigen Gräben läuft derzeit sehr gut. Foto: Graf/Donaumoos-Zweckverband

Miteinander für den Klimaschutz

Donaumoos-Zweckverband beschließt Kooperation mit Klimabüro – Arbeiten am Baierner Flecken abgeschlossen  


Der Donaumoos-Zweckverband und das Klimabüro CO2-regio sollen sich bei Projekten künftig noch enger miteinander abstimmen. Das haben die Verbandsräte des Zweckverbands in ihrer Sitzung einstimmig beschlossen. Ziel der Kooperationsvereinbarung ist ein stärkeres Miteinander für den Klimaschutz. Konkrete Verpflichtungen gehen beide Partner damit allerdings nicht ein.


Das Konzept klingt relativ simpel: Landwirte im Donaumoos setzen auf ihren Flächen Moorschutzmaßnahmen um und lassen sich die damit erreichte CO2-Einsparung über das Klimabüro vergüten. Die dafür ausgestellten Zertifikate wiederum können Firmen, Behörden und Privatleute erwerben, um verursachte Emissionen auszugleichen. „Es geht uns darum, zusätzliche Mittel zu erzeugen, um neue Leute für Projekte zu begeistern“, erklärte Jonas Galdirs, Geschäftsführer des im Mai gegründeten Büros, den Verbandsräten. Konkret stellte er bis zu 2000 Euro pro Hektar und Jahr in Aussicht. Ausschlaggebend dafür ist allerdings, dass die notwendige Finanzierung für ein Leader-Projekt zur Startfinanzierung des Klimabüros zusammenkommt. Erste Kommunen haben sich bereits als Geldgeber zur Verfügung gestellt, weitere sollen folgen.

 

Vom Zweckverband soll unterdessen kein Geld in das Büro fließen. Bei der Zusammenarbeit handelt es sich vielmehr um eine reine Bedarfskooperation, wie auch Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner deutlich machte. „Denn es wäre schlecht, wenn sich mehrere Akteure nicht untereinander abstimmen und in Konkurrenz zueinander treten würden.“ Das fand auch Landrat Peter von der Grün, zugleich Vorsitzender des Zweckverbands. „Alle Player, die sich im Donaumoos engagieren, sollten zusammenarbeiten“, sagte er. Dennoch hatte das Gremium zum Teil eigene Vorschläge. Fachbeirätin Veronika Feichtinger von der Regierung von Oberbayern schlug vor, für Zertifikate ein Minimum an Moorschutz vorzuschreiben. Und Gerhard Dittenhauser von der Interessengemeinschaft „Unser Donaumoos“ hinterfragte die Umsetzbarkeit der Maßnahmen – vor allem für den Fall, dass ein Anstau womöglich nicht machbar wäre. Die Antwort: „Wir rechnen konservativ, so dass die Maßnahmen auch realistisch sind“, erklärte Galdirs und verwies auf das Moorforschungsinstitut der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, das sich um Berechnung und Zertifizierung kümmern soll.

 

Abgeschlossen sind unterdessen die Bauarbeiten am sogenannten Baierner Flecken. Für die nun rund 70 Hektar umfassende Moorschutzkulisse, die sich im Eigentum des Zweckverbands sowie eines privaten Unterstützers befindet, sind insgesamt 17 Stauwehre entstanden. Nach einer Unterbrechung, die wegen der Brutzeit der Wiesenbrüter notwendig war, ist seit vergangener Woche alles fertig. „Wir erreichen derzeit flächig einen recht hohen Wasserstand“, stellte Projektmanager Jan Rauschenberger zufrieden fest. „Es funktioniert so, wie wir es uns erhofft hatten.“

 

Ebenfalls nach Maß läuft derzeit die Arbeit rund um Wertschöpfungsketten aus moorbodenschonend angebauten Nasskulturen. Der Antrag für die Fortsetzung der Forschung zu Moorfasern ist laut Netzwerkmanager Raphael Burkhardtsmayer eingereicht. Derzeit läuft außerdem das Projekt „Anfertigung erster Paludibauplatten zur Bemusterung und Machbarkeitsbeurteilung“. Bis November geht es dabei um Baustoffe aus Moorpflanzen. „Es ist beeindruckend, wie viele Projekte derzeit am Laufen sind“, erklärte Landrat von der Grün.

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