Archiv Berichte 23

Sitzung im Haus im Moos: Der Donaumoos-Zweckverband hat am Montag den neuen Haushalt und die neue Satzung abgesegnet.

Zweckverband stellt Weichen fürs Donaumoos

Gremium segnet Haushalt und neue Satzung geschlossen ab – Arbeit am Entwicklungskonzept schreitet voran  


Wichtige Weichenstellung im Donaumoos-Zweckverband: Die Verbandsräte haben bei ihrer jüngsten Sitzung im Haus im Moos in Kleinhohenried sowohl den Haushalt für dieses Jahr als auch die neue Satzung jeweils einstimmig abgesegnet. Damit geht die Erweiterung des Zweckverbands nach den Verzögerungen der vergangenen Wochen in eine neue Runde. Im Fachbeirat gibt es unterdessen schon jetzt ein neues Gesicht, in Form der Interessensgemeinschaft „Unser Donaumoos“. 


Ganz ohne Diskussion lief die von der IG beantragte Neuaufnahme allerdings nicht ab. Vor allem Günter Krell, der Kreisvorsitzende des Bundes Naturschutz, sah eine ständige Vertretung im Fachbeirat „nicht unbedingt als notwendig an“. Er verwies auch auf die Bürgermeister der Donaumoosgemeinden, die als Verbandsräte ohnehin mit am Tisch sitzen und daher die Bevölkerung bereits vertreten. Landrat Peter von der Grün, zugleich Vorsitzender des Zweckverbands, sah unterdessen die weitere Unterstützung als sinnvoll an – ebenso wie der Rest des Gremiums. „Es ist gut, möglichst breit aufgestellt zu sein“, erklärte er. Zuvor hatte der Grasheimer Gerhard Dittenhauser als Vorsitzender der Interessensgemeinschaft deren Ziele vorgestellt. Den mittlerweile rund 50 Mitgliedern geht es seinen Worten zufolge vor allem darum, als Sprachrohr für die Bevölkerung zu fungieren und dabei auch die Belange der Wirtschaft und der Grundstückseigentümer zu berücksichtigen. „Wir wollen uns weiter einbringen“, so sein Angebot zum Dialog.

 

Genau diesen soll es künftig mit den Randkommunen im Donaumoos noch viel intensiver geben. Aus diesem Grund sprach sich das Gremium für die neue Satzung aus, welche mehrere Neuaufnahmen vorsieht, darunter des Landkreises Aichach-Friedberg sowie der Städte Neuburg und Schrobenhausen. „Damit bekommen wir eine schlagkräftige neue Gruppe“, so der Landrat, der auch auf die Verzögerungen einging. Denn nach einem überraschenden Nein des Rohrenfelser Gemeinderats hatte der Zweckverband die schon beschlossene Satzung erneut anpassen müssen. Dieser neuen Variante müssen nun auch die neuen Mitglieder erneut zustimmen. Beitrittsbeschlüsse liegen allerdings aus allen fraglichen Gebietskörperschaften bereits vor.

 

Die Verzögerung bei der Satzung hatte auch den Haushalt für dieses Jahr etwas nach hinten verschoben. Ursprünglich war das Zahlenwerk mit den neuen Mitgliedern vorgesehen; nun müssen die Bestandsmitglieder die Umlage noch einmal alleine stemmen. Vor allem der Grunderwerb hatte sich laut Geschäftsführer Michael Hafner dabei zuletzt als Herausforderung erwiesen. Dank Haushaltsresten aus dem Vorjahr sei bislang eine Überbrückung möglich gewesen, erklärte er dem Gremium. Nun sei das Maximum dabei aber erreicht, weshalb der neue Etat dringend verabschiedet werden musste.

Dieser umfasst insgesamt rund 2,9 Millionen Euro, darunter zu einem wesentlichen Teil Fördergelder aus München. Die Mitgliedsumlage dient dabei vor allem der Kofinanzierung der Zuschüsse. Größter Ausgabeposten bleibt der Ankauf von Flächen mit voraussichtlich 1,2 Millionen Euro. Darüber hinaus fließt weiterhin viel Geld in die Forschung, erstmals in Projekte zur Wertschöpfung, für die 200.000 Euro veranschlagt sind und die das bayerische Landwirtschaftsministerium zu 100 Prozent fördert.

 

Bei den Sachstandsberichten stand diesmal unter anderem das Donaumoos-Entwicklungskonzept auf der Agenda. Dessen Fortschreibung ist nach wie vor in Arbeit, soll aber nicht unbedingt in ein mehrere Hundert Seiten umfassendes Papier münden. Hafner schwebt vielmehr eine Art Geoinformationssystem im Internet vor, das sich ständig fortschreiben und auch erweitern ließe. „Damit würden wir wirklich einen großen Wurf schaffen“, betonte Landrat von der Grün, der die Idee mit dem digitalen Energienutzungsplan des Landkreises verglich. Auch aus dem Gremium gab es viel Zustimmung, allerdings auch kritische Stimmen, die darin zu wenig Entwicklung und zu viel Ist-Zustand sahen. „Wir müssen wissen, wohin wir uns entwickeln wollen“, fand etwa der Karlshulder Bürgermeister Michael Lederer.

Share by: