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Neuer Sitzungsort: Die Verbandsräte des Donaumoos-Zweckverbands kamen diesmal im Dorfgemeinschaftshaus in Hollenbach zusammen. Foto: Janda/Donaumoos-Zweckverband

Zweckverband soll Forschung fortsetzen

Verbandsversammlung drängt auf weitere Untersuchungen – Neues Projekt zu Fasern für Automobilindustrie beschlossen


Der Donaumoos-Zweckverband soll die Forschung und Entwicklung von Moor-Produkten mit aller Kraft vorantreiben. Das ist das Ergebnis der jüngsten Verbandsversammlung, die im Dorfgemeinschaftshaus im Ehekirchener Ortsteil Hollenbach stattgefunden hat. Einstimmig sprachen sich die Verbandsräte dafür aus, vor allem bei den Bemühungen für die Baustoffbranche nicht nachzulassen.


Was die Mitglieder des Gremiums vorab zu hören bekamen, hatte allerdings nicht jedem gefallen. Denn Netzwerkmanager Raphael Burkhardtsmayer machte kein Geheimnis daraus, dass das laufende Kurzprojekt zu Bauplatten aus Moorkulturen bisher nicht zufriedenstellend verlaufen ist. Ausschlaggebend dafür ist seinen Worten zufolge die Tatsache, dass die dafür notwendige Maschine in Großbritannien wegen Lieferschwierigkeiten nach wie vor nicht läuft. Für das Projekt, das wegen der Förderkriterien bis Ende April abgeschlossen sein muss, drängt daher die Zeit. „Wir bleiben weiter dran“, versprach der Fachmann, der sich sicher ist, dass die Technologie weiter entwickelt wird. Ob das im laufenden Projekt der Fall sein wird, vermochte er nicht zu sagen.


Im Gremium löste das alles andere als Begeisterung aus – weil die Forschung aus Sicht der Mitglieder einfach noch nicht abgeschlossen ist. Daher sprachen sich die Räte für eine Verlängerung der Untersuchungen aus. Genau um diese soll der Zweckverband nun beim Landwirtschaftsministerium als Finanzier des Projekts bitten; der entsprechende Beschluss fiel einstimmig aus. Finanziell muss sich unterdessen niemand Sorge machen, wie Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner betonte: „Denn wir zahlen nur das, was auch geleistet wurde.“


Das ist freilich auch bei den übrigen Projekten der Fall, bei denen es aus Sicht der Verbandsräte zufriedenstellender läuft. Bei den Untersuchungen rund um Moorfasern läuft Burkhardtsmayer zufolge bereits die Produktion – als Vorbereitung für größere Versuche mit dem Material. Außerdem segnete das Gremium ein weiteres Projekt zur Erforschung und Entwicklung von Faserverbundmatten für die Automobilproduktion ab. Partner ist ein Unternehmen aus der Oberpfalz. Die Mittel für die 20.000 Euro teuren Untersuchungen fließen aus dem Projekt „Moorverträgliche Bewirtschaftungsmaßnahmen“.


Nach Maß ist außerdem der Startschuss für das „Grundwassermanagement Obermaxfeld“ verlaufen. „Ein gelungener Termin, für den wir viel positives Feedback erhalten haben – auch aus München“, betonte Landrat Peter von der Grün, der Vorsitzender des Zweckverbands ist. Ähnlich gut soll es auch in Pobenhausen laufen, wo ebenfalls ein Moorschutzprojekt angedacht ist – sofern alle Eigentümer und Bewirtschafter mitmachen. „Bislang sind alle sehr offen“, berichtete Projektmanager Jan Rauschenberger. Maßgebliches Instrument sollen Anpachtung und Landtausch sein.


Im Fokus dürfte in den nächsten Wochen auch die Satzung des Verbands stehen. Wie im Januar im Gremium angeregt, soll sich eine Arbeitsgruppe mit dem entsprechenden Vorstoß von Bund Naturschutz, ÖDP und Interessensgemeinschaft „Schorner Röste“ auf Anpassung befassen. Die Bitte von Günter Krell, Kreisvorsitzender des Bundes Naturschutz in Neuburg-Schrobenhausen, auch die Vorschlagenden sowie Mitglieder des Fachbeirats aufzunehmen, stieß allerdings nicht auf offene Ohren. „Das sollten die Personen machen, die auch für die Finanzierung des Zweckverbands stehen“, so Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer. Das Gremium einigte sich in der Folge einstimmig auf ihn, seine Langenmosener Amtskollegin Mathilde Ahle, Bezirksrätin Martina Keßler, Kreisrat Norbert Ziegler, Gerhard Edler von den Wasserverbänden sowie auf ein weiteres noch zu benennendes Mitglied aus dem Aichach-Friedberger Kreistag.

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